Willkommen zurück im Blog! Wenn du diesen Monat schon länger verfolgst, weißt du, dass es in diesem Monat um das Aufnehmen von Schlagzeugen geht. Heute möchte ich kurz auf einige Themen eingehen, die dir hoffentlich bei deiner Suche nach dem perfekten Schlagzeugsound helfen.
Wir haben viel zu besprechen, also legen wir direkt los!
Auswahl Ihrer Mikrofone
Die Mikrofonauswahl kann generell eine knifflige Angelegenheit sein, aber bei Schlagzeugaufnahmen muss man sich schon vor dem Aufnehmen Gedanken über den gewünschten Sound machen. Um die Auswahl zu vereinfachen, gehen wir drei Mikrofongruppen durch. Beginnen wir mit den Nahfeldmikrofonen. Die meisten Tontechniker bevorzugen dynamische Mikrofone, da diese einen hohen Schalldruckpegel aushalten, ohne die Kapsel zu gefährden. Außerdem sind sie oft für Live-Auftritte konzipiert und halten daher Belastungen durch die Drumsticks aus, wenn die Präzision des Schlagzeugers nicht optimal ist.
Aber im Laufe der Jahre habe ich festgestellt, dass ich oft ein Kondensatormikrofon mit kleiner Membran für die Snare-Drum oder ein Kondensatormikrofon mit großer Membran für das Standtom bevorzuge, und das hat perfekt funktioniert. Der einzige Mikrofontyp, den ich für nah mikrofonierte Trommeln nicht empfehlen würde, ist ein Bändchenmikrofon – wenn zu viel Luft in die Kapsel gelangt, bricht das Bändchen sehr leicht und ruiniert das Mikrofon sofort. Wichtig ist, bei der Aufnahme zu experimentieren, um neue und spannende Möglichkeiten zu finden, die Performance lebendiger zu gestalten.
Nachdem wir die Nahfeldmikrofone ausgewählt haben, sind die Overheads der nächste logische Ansatzpunkt. Ich bin überzeugt, dass diese Wahl den Klang des Kits maßgeblich beeinflusst und daher im Kontext des Gesamtklangs eine sehr wichtige Entscheidung ist. Es gibt hier nur drei realistische Optionen: Großmembran, Kleinmembran oder Bändchenmikrofon. Ich habe dynamische Mikrofone nicht berücksichtigt, da deren Richtcharakteristik meiner Meinung nach deutlich schmaler ist, was ein geringeres Stereobild ermöglicht, und ihr Frequenzspektrum oft nicht so breit oder neutral ist wie bei den drei aufgeführten.
Bei dieser Entscheidung überlege ich, was ich mehr hören möchte: Möchte ich einen dunkleren Klang oder mehr Detailgenauigkeit? Sind die Becken bereits extrem hell, und wenn ja, sollte ich versuchen, dem durch die Wahl des Mikrofons entgegenzuwirken? Wie fokussiert sollen die Becken sein, und möchte ich die Kessel in den Overhead-Mikrofonen gut hören können?
Sie können viele Fragen stellen, um herauszufinden, was Sie möchten. Am besten probieren Sie aber alle selbst aus. Ich habe in der Regel verschiedene Großmembran-Kondensatormikrofone ausgetauscht, da ich einen guten Anteil des gesamten Kits im Klang haben wollte. Kleinmembran-Kondensatormikrofone bieten zwar in der Regel mehr Präsenz, höhere Definition und Klarheit, können aber je nach Platzierung über dem Kit sehr schnell sehr hart werden. Bändchenmikrofone nehmen den Schall von beiden Seiten der Kapsel auf, wodurch ein schöner, natürlicher und dunkler Klang entstehen kann. Je nach Platzierung können sie aber auch verwaschen und weit weniger definiert klingen als die anderen Optionen.
Schließlich die Raummikrofone. Auch hier ist dies wohl die wichtigste Wahl, wenn Sie einen explosiven und energiegeladenen Sound für Ihren Mix wünschen. Der Schlagzeugraum spielt ebenfalls eine wichtige Rolle. Wenn Sie wissen, wie Ihre Mikrofone in verschiedenen Räumen klingen, können Sie die Entscheidung viel besser treffen. Probieren Sie also aus, was am besten zu Ihrem gewünschten Klang passt. Die Auswahlmöglichkeiten für diese Mikrofone ähneln denen oben, aber ich würde eher selten Kleinmembranmikrofone wählen, da sie sich für mich immer fokussierter angefühlt haben.
Das V11 klingt als weit auseinanderliegendes Raummikrofonpaar großartig und ist auch ein toller Mittelweg zwischen einem Großmembran-Kondensatormikrofon und einem fast bändchenähnlichen Klang.
Bei der Wahl zwischen Bändchen- und Großmembran-Kondensatormikrofonen stellt sich also die gleiche Frage wie bei den Overhead-Mikrofonen: Welchen Klang soll man sich wünschen? Interessanter ist jedoch die Frage nach der gewünschten Technik bei den Raummikrofonen. Da es verschiedene gibt, beschränke ich mich auf diejenigen, die ich in den meisten meiner Schlagzeug-Sessions einbaue, und erkläre sie genauer.
Würde ich Blumlein für meine Räume verwenden, würde ein Paar Bändchenmikrofone dank ihrer Richtcharakteristik perfekt funktionieren. Wenn Sie jedoch ein Kondensatormikrofonpaar mit verschiedenen Richtcharakteristiken haben, sollten Sie diese ebenfalls im Hinterkopf behalten und durch direktes Testen herausfinden, welches Mikrofon am besten geeignet ist. Bei einem weit auseinander liegenden Paar können Bändchenmikrofone gut funktionieren, ich würde aber in den meisten Fällen Kondensatormikrofone wählen, da diese im Raum viel einfacher zu manipulieren sind, um den gewünschten Klang zu erzielen.
Und schließlich kann ein XY-Paar eine wunderbare Wahl sein, aber da fast alle mir bekannten Bändchenmikrofone eine 8-Richtcharakteristik haben, wäre ein Kondensatorpaar die bessere Wahl, da es ohne ein Nierenpaar zu einem Blumlien-Mikrofon wird – eine Randbemerkung hier ist, dass ein Paar Kleinmembranmikrofone in diesem Fall gut funktionieren würde, aber ich werde fast immer ein weiteres Paar Raummikrofone in einem weit auseinander liegenden Paar haben, um den Rest des breiteren Stereobildes auszufüllen.
Den Raum abstimmen
Wenn Sie diesen Begriff noch nie gehört haben, klingt er beim ersten Lesen vielleicht etwas obskur. Im Wesentlichen beschreibt dieser Begriff die Absorption im Raum, um die Abklingzeit des Schlagzeugs oder eines anderen Instruments im Aufnahmeraum zu verkürzen. Es ist äußerst wichtig, generell eine akustische Lösung zu verwenden, um zu verhindern, dass sich die dröhnenden tiefen Frequenzen in den Raumecken ansammeln und einen verwaschenen oder unscharfen Klang erzeugen. Ein zu trockener Raum raubt der Aufnahme jedoch auch die Lebendigkeit, daher müssen Sie einen optimalen Punkt finden.
Eine kluge Investition, die ich früh getätigt habe, waren freistehende Schallwände, die ich zu meinem Aufnahmeort transportieren konnte, falls ich sie vorne am Schlagzeug platzieren musste, um den Klang fokussierter zu halten. Viele Metal-Toningenieure nutzen diese Technik, um den nahen Mikrofonen mehr Klarheit zu verleihen, wenn das Schlagzeug schnell gespielt wird. Ein weiterer großer Vorteil freistehender Schallwände besteht darin, dass man sie überall aufstellen kann. In einem großen Raum kann es schwierig sein, die beste Platzierung für die Raummikrofone zu finden. Wenn man einen Platz findet, der einem gefällt, der Raum aber nicht optimal behandelt ist, kann der Klang verwaschen sein oder beim Abhören zu wünschen übrig lassen. In diesem Fall platziere ich die Mikrofone dort, wo sie mir am besten gefallen, aber die Schallwände platziere ich davor, um sie etwas besser zu isolieren. Sie können dann damit experimentieren, die Kapsel entweder auf die Schallwand zwischen ihr und dem Kit auszurichten oder sie vom Kit weg auf eine Rückwand auszurichten, um die Reflexionen zu erhalten, aber einen viel dichteren und definierteren Klang zu erzielen.

Diese Schalldämpfer werden in Eigenregie hergestellt und im Internet gibt es zahlreiche Videos und Tipps dazu, wie Sie durch die Eigenherstellung Kosten sparen können.
Das Wichtigste ist, dass du so viel wie möglich experimentierst und übst, wenn du Schlagzeug nimmst. Das hilft dir nicht nur bei der schwierigen Entscheidung zwischen Technik, Mikrofonwahl, Platzierung usw., sondern ermöglicht dir auch, die Sessions im Voraus zu planen und deine Mikrofone kennenzulernen. Ich hoffe, dir haben die Themen dieser Woche gefallen, und bis zum nächsten Mal: Bleib kreativ!